Komfort-Konzept Summit: Keine Rush-Hour im Sherpaland

Panoramawege zu den Kostbarkeiten des Himalaya

Politik wird im lärmenden Kathmandu gemacht. Das Khumbu lebt im eigenen Rhythmus. Der Schatten des Mount Everest ist übermächtig. Im Sherpa-Land gibt es keine Rush-Hour. Die Idee Everest Summit Lodges wird dem UNESCO-Weltnaturerbe gerecht und erschließt den Sagharmata-Nationalpark auf komfortable und umweltverträgliche Weise. Wo Götter wohnen auf welthöchsten Bergen, führen Wanderwege zu Klöstern und Märkten, zu den Kostbarkeiten des Himalaya.

Götter als Marionetten: Souvenirs aus Nepal

Götter als Marionetten: Souvenirs aus Nepal

 

Namastè. „Grüß Gott“ auf Nepali. Grußformel für Abschied und Willkommen. Die Ankunft in Lukla verläuft ähnlich bequem wie die Abreise, ohne jede Aufregung. Das Gepäck bringen liebenswerte Helfer direkt zur Lodge. Die neuen Gäste werden herzlich von Kazi-Sherpa begrüßt, Chef-Guide und ESL-Repräsentant der renommierten Summit-Partner-Agentur „International-Trekkers“. Mit Glücksschleifen und Tee. Es ist angenehm im Paradiesgarten. Lunch wird aufgetragen. Die Reisetaschen sind längst auf den Zimmern, wenn die Komfort-Trekker nach Tomatensuppe und Gemüsereis zum Umziehen kommen.

 

Das langgestreckte „Straßen“-Dorf Lukla mit Dutzenden von Läden und Lodges, Teehäusern und (neuerdings) Internet-Cafés, hat rasanten Aufschwung genommen, seit man ins Khumbu fliegt. Der alte Zugang ab Jiri durch das Solu über den Deorali-Pass, 2707 m, wird kaum mehr begangen. Deutlich ist der mäandernde, alte „Weg der Expeditionen“ zu erkennen, der tief unter dem Flugplatz Lukla am Dudh Khosi (=Milchfluss) entlang Richtung Phakding führt.

Die Ama Dablam, das "Matterhorn Nepals"

Die Ama Dablam, das "Matterhorn Nepals"

Der schäumende Milchfluss mit weißer Gischt aus sedimentreichem Gletscherwasser, begleitet auch die Komfort-Trekker am nächsten Morgen auf der ersten „echten“ Etappe hinüber nach Monjo. Nach dem üppigen Frühstück mit Müsli, selbstgemachtem Joghurt und Spiegeleiern übernehmen Yaks das Gepäck. Und die Wanderer stiefeln neugierig hinter Kazi her durch den Tor-Tschörten, in dem Dämonen und böse Geister abgestreift werden, auf die ersten steilen Treppen. Kinder winken. Schwer aufgepackte Träger mit Transistorradio am Ohr. Ein freundliches Lächeln im Vorübergehen. Da und dort duftendes Räucherwerk. Gebetsfahnen-Masten, die im Uhrzeigersinn zu umgehen sind, machen deutlich, dass das Sherpaland buddhistisch geprägt ist. 

 

Über die berühmte Hillary-Brücke

Über die berühmte Hillary-Brücke

Dann balanciert man zweimal auf stabilen Hängebrücken über den Fluss und steigt zwischen Gerstenfeldern und durch schütteren Wald allmählich wieder hinauf. Dramatisch und eisgesichtig schiebt sich der Sechstausender Tramserku ins Bild. Bauern bestellen mit dem Hakenpflug schmale Äcker. Träger lehnen verschnaufend, die Lasten auf hüfthohe Mäuerchen gestützt, an uralter Chautara (=Raststation). Ein Wasserfall wird verrohrt: „Menpower“ im Wortsinn. Das Dorf bekommt Strom. „Up-and-down“ im Nepal-Rhythmus. Das Ziel ist früh am Nachmittag erreicht.

 

Zuerst sieht man nur das blaue Dach. Ein Schild am Wegrand heißt hoffen: „Noch 20 Minuten!“ – Schließlich eine Gartentüre und gepflegte Blumenrabatten. Fahnen säumen die sonnige Terrasse. Rotbackige Sherpa-Frauen in traditioneller Tracht falten die Hände vor der Brust: „Namastè!“. Herzlicher könnte das Willkommen nicht sein. Mit liebenswertem Lächeln folgt die Einladung zu Kaffee und Kuchen in der mollig warmen Gaststube. Die Bergstiefel bleiben im Schuhraum. Doppelzimmer mit Dusche/WC. Sonnenkollektoren haben schon das Duschwasser erhitzt.

In den Zwillingsort Kunde-Khumjung bei Namche-Bazar

In den Zwillingsort Kunde-Khumjung bei Namche-Bazar

Doch damit hat der Komfort noch längst kein Ende: Gestern in Lukla war es noch Überraschung, heute in Monjo wartet man (im Geheimen) schon darauf: dass beim Abendessen die unglaublich emsigen Bedienerinnen die Gäste nach ihren Zimmerschlüsseln fragen. Kein unmoralisches Angebot: Sie werden wieder Wärmflaschen in den Betten platzieren. Damit nicht einmal der Gedanke an Frieren aufkommt, in den oh-nedies superwarmen ESL-Spezial-Daunenbetten.

Die ersten Schritte im Sagharmata-Nationalpark. Samt und sonders UNESCO-Weltnaturerbe. Träger mit leerem Doko (=Tragkorb) auf dem Rücken und gut erhaltenen Badelatschen an den Füßen überrennen die Gruppe. Yaks mit melodiösem „Ding-Dang-Dong“ kommen entgegen.

 

Direkt über der Mündung brodelnder Gletscherflüsse, die gemeinsam als Dudh Khosi weiterfließen hat man die neue „Hillary-Brücke“ gespannt. Ein massiver Drahtkäfig, mit Bohlen ausgelegt, über und über mit Gebetsfahnen und Katas (=Segensschals) behängt.

Wind packt die Wanderer, zerrt an Anoraks und zupft an Rucksäcken. Die Bretter sind schmierig vom Dung der Tragtiere. Schwer fallen die letzten, schwankenden Schritte, wenn gegen Ende des Übergangs der Weg ansteigt. Dann hat das Schaukeln ein Ende. Eine steile Treppe führt zum Fuß des Pylonen. Fotografen finden hier ihre Motive. Und ein kräftiger Schluck Tee aus der Thermoskanne tut gut, bevor man den steilen Aufstieg nach Namche Bazar in Angriff nimmt.

Kinder in der Dorfschule von Monjo

Kinder in der Dorfschule von Monjo

Nach fünfzehn Minuten und dann noch einmal nach einer knappen Stunde öffnen sich Fenster mit Everest-Blick. Zugegeben, der höchste Berg der Welt wirkt von hier „unten“ noch unscheinbar und „harmlos“, aber warum sollte man nicht eine ausgiebige Trink- und Schnaufpause machen, wenn man nebenbei „Himmelskönig“ Sagharmata bewundern kann, die tibetische Göttin „Chomolungma“.
 
Namche Bazar wird von Eisgipfeln und spektakulären Wänden umzingelt: es dräuen Kongde Ri, 6187 m, Tramserku, 6608 m, Kangtaiga, 6685 m, und Trashi Labtsa. Steil stürzen am südwestlichen Dorfende die Felsklippen ins Bhote Khosi-Tal.

 

 Seit 200 Jahren ist Namche Metropole des Khumbu. Der Warenaustausch und Handel mit Tibet über den fast 6000 m hohen Nangpa-La („La“ = Pass), sichert von je her die Existenz der Sherpa. Weiter nach dem Lunch. Wie eine Kompassnadel weist die Ama Dablam die Richtung. Biegung für Biegung rückt der gewaltige, 6865 m hohe Eiszapfen näher. Und dahinter reihen sich nach und nach Mount Everest, Nuptse und Lhotse auf. Nebelfetzen über eisigen Graten, Schneefahnen über den höchs-ten Bergen der Welt.

Der Weg ist breit und gepflastert. Die Trekker werden bei den Steineklopfern um Spenden für den Ausbau der Infrastruktur gebeten. Der alte Mann sammelt seit zwanzig Jahren. Aus Kathmandu kommt wenig oder nichts. Nepal ist eines der ärmsten Länder der Welt. Letzte Sonnenstrahlen belecken die Solarkollektoren auf dem ESL-Dach: Duschwasser ist fertig!

Immer näher an die hohen Berge heran

Immer näher an die hohen Berge heran

Die Everest Summit Lodge Tashinga, 3500 m, hockt inmitten von Terrassenfeldern auf einem Rücken tief  im Tal, wo es schon gegen 16.00 Uhr allmählich dunkel wird. Ein Waldweg als Abkürzung. Goldfasane flüchten ins Unterholz. Kaffee und Kuchen warten, vorgeheizte Zimmer, Himalaya-Punsch und Wärmfla-schen. Ein Rhythmus, an den man sich leicht gewöhnen kann.

Tibetisch, Bhutanesisch und Nepalisch ist das Essen in den Everest Summit Lodges. Immer gibt es eine wohl schmeckende Suppe, weil Vieltrinken bzw. Flüssigkeitaufnehmen zu den Hauptbedingungen für Höhenverträglichkeit zählt. Dann wird Reis gereicht, Gemüse aus (teilweise) eigenem Anbau. Es gibt ravioliähnliche Momos und Chicken-Curry.

Jeder Tag im Khumbu hat seine Höhepunkte. Heute freuen sich die ESL-Trekker auf den Besuch im welt-berühmten Sherpa-Kloster Tengpoche. In nicht einmal ganz zwei Stunden ist die Kammkante erreicht, der heilige Bezirk. Das Naturmandala Tengpoche. Das vielleicht berühmteste Kloster der Welt. Auf alle Fälle das am schönsten gelegene. Inmitten hoher und höchster Berge. Bei klarer Sicht genügt eine Körperdrehung, um kaleidoskopartig Lhotse, Nuptse, Everest, Tramserku, Taboche, Khumbila und Kongde zu bewundern. Über allem die Ama Dablam – das Matterhorn des Himalaya.

Everest Summit Lodge Monjo

Everest Summit Lodge Monjo

 

Der schräge Klang der Muschelhörner, das Dröhnen der Becken, der rhythmische Singsang der Mönche, die in Decken gehüllt auf ihren Bänken rezitieren, die Teetasse neben dem Gebetbuch: dieser heilige Lärm begleitet uns auf der Fortsetzung des Wallfahrtswe-ges. Die Nachmittagsetappe führt von Tengpoche nach Pangpoche. Durch den Wacholderwald hinunter zum Fluss. Vorbei an einem Frauenkloster. Yaks liegen wiederkäuend auf steinigem Boden und stacheligen Polstern. Da die Brücke. Dort steil hinauf zum ältesten Kloster im Khumbu.

 

Die dunkle, von wenigen Butterlampen erleuchtete Gompa Pangpoche ist wie Tengpoche von Guru Gulu gegründet. Das kleine Kloster beseelt den alten Teil der Ortschaft, die neue Siedlung – mit den meisten Gästehäusern und Läden – befindet sich ein paar Treppen tiefer, etwas näher am Fluss. Die Everest Summit Lodge Pangpoche duckt sich unscheinbar hinter eine Mauer. Ein bemaltes Holzschild weist auf die stolze Höhe hin: 3985 m.

Das (vorerst) höchste Domizil der ESL-Runde ist im Sinne der Komfortidee aus- und umgebaut worden.
Statt der Wärmflaschen stehen hier oben, wo es doch einmal empfindlich kalt werden kann, sogar elektrische Heizdecken zur Verfügung. Der Kanonen-ofen im Foyer bringt Wärme schnell hinauf in den „Turm“, wo man auf bequemen Polstern hinter Panoramafenstern vor 360-Grad-Bergkulisse sein Feierabend-Bierchen oder einen steifen Grog genießen kann, während draußen die Dämmerung aus dem Imja-Khola-Canyon allmählich hinauf zu den rotglü-henden Spitzen der Achttausender kriecht.

Everest Summit Lodge Tashinga

Everest Summit Lodge Tashinga

 

 

Nur noch drei Tagesetappen bis ins Everest Base-camp. Reif auf der Manimauer vor der Lodge. Kalter Morgen – draußen. Nach dem üppigen Frühstück – diesmal mit Schoko-Porridge und Chili-Omelett – sind wieder Daunenjacke, Wollmütze und Handschuhe angesagt, zumindest so lange, bis der Imja-Khola überschritten ist und der Aufstieg beginnt. Moränenschutt, auf  Wildziegenpfaden zum Grat. Wolken treiben tief. Der tobende Wind lässt einzelne Schneekristalle im Gesicht explodieren.
 

Nach knapp drei Stunden und gut 650 Höhenmetern Aufstieg legt sich der Hang flach und das weitläufige Ama Dablam Basislager ist erreicht. 4580 m. Dramatisch nah die gewaltigen Hängegletscher. Kazi-Sherpa entfacht im Wacholder-ofen ein kleines Opferfeuer. Wohlriechende Zweige werden zeremoniell verbrannt, damit die Götter des Khumbu der Gruppe auch weiter gewogen sind.

Die Everest Summit Lodges sind akklimatisations-technisch optimal aufeinander abgestimmt. Die Übernachtungshöhen werden verträglich gesteigert. Das Thema Höhenkrankheit bleibt durch kluge Vorsorge weitestgehend außen vor. Die Küche kennt die Bedürfnisse von Europäern.

Der Stupa von Bodnath im Kathmandu-Tal

Der Stupa von Bodnath im Kathmandu-Tal

 

 

 

Die Summit-Idee ESL meint – auf dem Durbarsquare in Kathmandu beginnend und endend – Traumurlaub im spektakulärsten Wander- und Bergsteigergebiet der Welt, ohne technische Schwierigkeiten oder Komfort-Einschränkungen. Khumbu für jedermann.